"Krypta" ist ein griechisches Wort und bedeutet "verborgen".
Die Krypta des Gladbacher Münsters stammt noch aus dem 2. Kirchenbau und ist um das Jahr 1100 errichtet. Damit ist es der ältestete Raum der Kirche und der Stadt. In der Tradition der nach 1050 in Köln und am Niederrhein erbauten Unterkirchen entstanden, hebt sich die Gladbacher Krypta durch ihren klaren Grundriss und den übersichtlichen Raum hervor. Sie besteht aus einem dreischiffigen Hallenraum zu je fünf quadratischen Jochen und annähernd quadratischen vierjochigen Querflügeln - ein wunderbarer, rein romanischer Ort der Kraft und Stille.
Die Krypta ist der Muttergottes geweiht. Das alte, spätgotische Gladbacher Gnadenbild heißt "Madonna in der Kluft". Links steht die Heilige Katharina, rechts die Heilige Barbara.
Georg Meistermann schuf Mitte der 1980er Jahre die neuen Fenster der Krypta und zeigen einen farbintensiven, ausdrucksstarken Marienzyklus. Sie heißen "Begegnung", "Der Engel", "Der Morgenstern" (Stella Matutina), "Verkündigung", "Pietà", "Lilie der Täler" (Lilia convalium) und "Rosa Mystica". Die starke Abstrahierung der Verglasung korrespondiert mit der archaischen Architektur.
Im südlichen Kreuzarm der Krypta befinden sich zwei Grabstätten: Vermutlich fand hier Abt Christian seine letzte Ruhestätte und der als Heiliger verehrte Gladbacher Inkluse Adalbertus (+ um 1140). Auf seinem Sarg findet sich die Aufschrift "Als Ritter in der Welt - geblendet - sehend im Herrn als Mönch. Adalbertus: schenke uns Licht".
Die Krypta soll Ort der sog. "Teufels-Legende" sein.