Orgeln Citykirche

Die Orgeln der Mutterkirche - St. Mariä Himmelfahrt

Graf Balderich stiftete Ende des 8. Jahrhunderts eine Kirche auf dem Gladbacher Hügel. Es handelte sich um eine Holzkirche. 1469 erfolgte die Grundsteinlegung für die heutige Kirche. Vollendet war das Werk 1533.

Wann es eine erste Orgel gab entzieht sich leider unserer Kenntnis. Den frühesten Hinweis zu einem vorhandenen Orgelpositiv gibt es in Verbindung mit dem Organisten und Komponisten Cornelius Burgh, der zu seiner Amtszeit 1616 an der Münsterkirche auch das Orgelpositiv in der Pfarrkirche zu bedienen hatte. Eine 1656 sowie 1661 überlieferte Stiftung zur Orgel könnte ein Hinweis zur Beschaffung einer neuen Orgel sein.

Da Cornelius Burghs Einfluss als Orgelkenner sicherlich noch nachwirkte, so wäre es nicht abwegig, dass der Kölner Orgelbauer Hieronimus Ruprecht, mit dem Burgh wegen eines Orgelbaus in Rheindahlen 1633 in Verbindung stand, auch eine Orgel für Gladbachs Hauptkirche baute.

Die wenigen überlieferten Nachrichten werden erst gegen 1840 deutlich, als anlässlich eines Umbaus einige Registernamen notiert wurden, die mit der Angabe zum Orgelverkauf 1859 ein genaueres Bild von einer Orgel mit zwei Manualen und 15 Registern geben.

1859 wurde eine neue Orgel vom Hildesheimer Orgelbauer Georg Stahlhuth beschafft, ein großes Werk mit 26 Registern. Diese Orgel erhielt ein ausgezeichnetes  Zeugnis, so dass sich seitdem der Ruhm des Orgelbauers im Rheinland festigte. Nach einem Umbau im Jahre  1927 mit einer Umstellung auf ein elektrisches System, blieb nach dem verheerenden Krieg 1944/44 nichts mehr übrig von dem Werk. Nach Wiederherstellung der Kirche errichtete die Firma Stahlhuth aus den noch vorhandenen Resten der Mönchengladbacher Münsterorgel ein neues Werk, welches 1952 vollendet war. Wegen der schlechten Materialien war dieser Notorgel keine lange Lebensdauer beschieden.  Bereits 1969 war ihre Zeit vorbei und sie wurde abgebrochen.

Ihr folgte 1975 ein hochinteressantes Werk des in Rommerskirchen ansässigen Orgelbauers Lukas Fischer, versehen mit einem überaus charmanten Klang (springe zur Disposition am Ende der Seite). Die Besonderheit dieser Orgel ist ein über der freistehenden Spielanlage angebrachtes Teilwerk mit vier Registern, dem sogenannten Regalwerk. Zwei kurzbecherige  Zungenstimmen zu 16´ und 8´ sowie eine Schalmei 4´ und eine hochliegende Mixtur machen das gewisse Etwas aus und eignen sich gut zur Darstellung alter Orgelmusik. Einige Male erklang das Instrument im Rundfunk und wurde so einer breiten Hörerschaft bekannt.

Nach der Umgestaltung der Hauptpfarrkirche zu einer bistumseigenen Citykirche 2013 wurde auch der Orgel eine lange überfällige Überholung zuteil, ausgeführt durch die in Mönchengladbach ansässige Firma Scholz Orgelbau. Seitdem können alle 32 Register wieder frei sprechen und klingen. Die 1975 aus der alten Orgel übernommenen Zungenregister Fagott 16´ und Posaune 8´ wurden bei der Gelegenheit durch neues und hochwertiges Pfeifenmaterial ersetzt.

Eine weitere Besonderheit ist die farbliche Fassung des Gehäuses. Die Register sind verteilt auf Hauptwerk, Schwellwerk, Regalwerk und Pedalwerk, allesamt erbaut nach dem Schleifladensystem mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur sowie einer mechanisch-elektrischen Setzeranlage in Anlehnung an das in der Münsterkirche installierte System. Die historische Stimmung Kirnberger III verleiht dem Klang eine besondere Note.

Seit 1981 gibt es noch eine fahrbare Kleinorgel mit fünf klingenden Registern, die ebenfalls von Orgelbauer Lukas Fischer erbaut wurde. Sie besitzt die Register

Gedackt 8'
Rohrflöte 4'
Prinzipal 2'
Zimbel 1/2'
Regal 8'.

Heinz-Josef Clemens

Disposition der Orgel in der Citykirche

1. Manual Hauptwerk:
Bordun 16'
Principal 8'
Rohrgedackt 8'
Octave 4'
Spitzflöte 4'
Quinte 2 2/3'
Superoctave 2'
Mixtur 4fach 1 1/3'
Zimbel 3fach ½´
Spanische Trompete 8'
Tremulant

2. Manual Schwellwerk:
Singend Principal 8'
Gedackt 8' (alt)
Octave 4'
Rohrflöte 4'
Nasat 2 2/3'
Flöte 2'
Terz 1 3/5'
Mixtur 5fach 2'
Dulzian 16'
Trompete 8'
Tremulant

3. Manual Regalwerk:
Scharff 4fach 1'
Holzregal 16'
Apfelregal 8'
Schalmei 4'
Tremulant

 

 

Pedalwerk:
Principal 16'
Subbaß 16' (alt)
Octave 8'
Pommer 8'
Gemshorn 4'
Hintersatz 4fach 4'
Fagott 16' (2013)
Posaune 8' (2013)

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