Aeham Ahmad zu Gast in Mönchengladbach

Konzert und Lesung am 13. August um 18.00 Uhr in der Citykirche

Aeham Ahmad (c) Niraz Saied
Aeham Ahmad
Datum:
Mi. 20. Juli 2022
Von:
Christoph Rütten

Aeham Ahmad, palästinensisch-syrischer Pianist, wurde weltberühmt, als er mitten im vom Bürgerkrieg zerstörten Damaskus mit seinem Klavierspiel den Menschen Hoffnung gab. Aeham Ahmad wurde 1988 geboren und wuchs als palästinensischer Flüchtling im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf. Mit fünf Jahren begann er mit dem Klavierspielen, lernte zunächst im Konservatorium in Damaskus und studierte später an der musikalischen Fakultät der Baath-Universität in Homs. Während des Bürgerkrieges war Yarmouk seit 2013 stark umkämpft. Als Folge von Kriegshandlungen, Belagerung und Hunger dezimierte sich die Einwohnerzahl von 150.000 auf 16.000 Menschen im Jahr 2015. Während dieser Zeit trat er mit seinem Klavier auf Straßen und öffentlichen Plätzen auf, um den Menschen in seinem Viertel Hoffnung zu geben. Seine Auftritte wurden in den sozialen Medien geteilt und erreichten international Aufmerksamkeit.

"Die Menschen hungern und er macht Musik. Aber es ist ja mehr als das, es geht ums Prinzip, darum, dass er sich diesem Krieg, der Herrschaft des Todes und der Gewalt einfach verweigert, dass er festhält, an dem, was der Mensch in seinen besten Momenten ist: empfindsam für Schönheit. Und für seinen Nächsten. Er ist ein Künstler im besten Sinne." (Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung, 2015)

Im April 2015 verbrannte der IS sein Klavier. Aeham Ahmad entschied sich zu fliehen und kam im September 2015 nach München. Er gab erste Konzerte in Deutschland und hat seitdem in ganz Europa und in Japan gespielt. Er spielt Beethoven und Mozart, aber vor allem eigene Kompositionen und begeistert seine Zuschauer*innen mit der Intensität seiner Lieder und der Virtuosität seines Klavierspiels. 2015 erhielt er in Bonn den erstmals verliehenen Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion. Im Oktober 2017 erschien seine Autobiografie „Und die Vögel werden singen“; sie wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

Im Rahmen des Konzerts wird Christoph Simonsen, Citykirche Mönchengladbach, aus der Biografie vorlesen.