Gottesdienst zur Eröffnung des Trost-Anker-MG

– ein Bericht von Frederik Hardmann

Gottesdienst zur Eröffnung des Projektes
Gottesdienst zur Eröffnung des Projektes "Trostanker"
Datum:
Do. 9. Okt. 2025
Von:
Wolfgang Mahn

Wohin gehen eigentlich die Toten… wo sind sie „zuhause“? Das zu beantworten fällt schwer. Umso schwerer, bedenkt man, dass Trauer ein ganz und gar individueller Prozess ist – besonders für Kinder und Jugendliche, die einen geliebten Menschen verloren haben.

Unter dieser Leitfrage stand der Gottesdienst zur Eröffnung des Kindertrauerprojekts TAM (Trost-Anker MG) am Samstag, 20. September 2025: Wie darf man sich das vorstellen - ein Leben mit Gott nach dem Tod? Und das zudem aus Perspektive eines jungen, trauernden Menschen. Diesen und ähnliche Gedanken sensibel aufzufangen und zu begleiten, haben sich Beatrix Hillermann und ihr Team von Ehrenamtler*innen zum Ziel ihrer gemeinsamen Arbeit in der Grabeskirche St. Elisabeth gesetzt:

Trauern, das bedeutet seelische Schwerstarbeit für Betroffene. Und es wirft Fragen auf, denen allein mit Worten gar nicht so leicht begegnet werden kann.

Zum Einen hilft die Musik: Wie die atmosphärische Untermalung des Wortgottesdienstes von Steffi Hoffacker und einer kleinen Gruppe ihres Jugendchores zeigte, können melodische Klänge und Harmonien einen wichtigen Beitrag leisten, komplexe Emotionen in neue Formen zu gießen und entsprechende Gedankenprozesse zu begleiten – oft mehr, als das gesprochene Wort es vermag.

Und zum Anderen helfen Bilder: Angereichert mit Elementen aus dem gleichnamigen Buch zum Wortgottesdienst „Wo die Toten zuhause sind“ von Christine Hubka und Nina Hammerle liefert Beatrix Hillermann „hoffnungsfrohe Ideen zu einer schwierigen Frage“.

ithilfe einer Kasperlepuppe demonstriert sie die (christliche) Idee der körperlichen Hülle, die nach dem Tod von der Seele des verstorbenen Menschen zurückgelassen wird. Das Lebendige eines Menschen verlässt diese Welt, und das was zurückbleibt und von uns bestattet wird, bietet einen Ort für Erinnerung, für gute Gedanken – eine Quelle für den festen Glauben, dass der verstorbene Mensch nun bei Gott lebt und es ihm dort gut geht. Ein solcher Ort ist aus katholischer wie auch aus anthropologischer Perspektive ganz zentral für uns Menschen, um Trauer bewältigen zu können!

So bildete die Segnung zweier solcher Gedenkorte den feierlichen Abschluss des Abends: Wenn Menschen unterschiedlich trauern, bedarf es auch unterschiedlicher Orte bzw. Möglichkeiten des Gedenkens. Hierzu stehen von nun an zwei Plätze in der Grabeskirche St. Elisabeth bereit die speziell Kinder dazu einladen wollen, Bilder oder bunte Steine für ihre Verstorbenen zu platzieren und ihrer dort still zu gedenken. Gepaart mit dem hohen ehrenamtlichen Engagement vor Ort zur emotionalen Begleitung von Trauernden steht damit folgender Leitsatz im Zentrum des Projekts: „Unterschiedliche Formen der Trauer brauchen unterschiedliche Formen der Begleitung – insbesondere bei Kindern.

Wichtig ist, dass es einen Ort gibt, wo Trauernde mit ihren Gefühlen nicht allein sind“ – und einen solchen Ort möchte das TAM-Projekt bieten.